So viele falsche Ideen schweben darüber herum, was die Hypnose ist und was sie kann. Viele von ihnen werden vom Fernsehen verbreitet – schließlich braucht es Drama. Jedoch kommt dabei natürlich Verwirrung auf. Also was ist Hypnose? Und vor allem: Was ist Hypnose nicht?
Sie kennen sicherlich das Szenario: In einer Krimiserie wurde ein Mörder verhaftet. Er hatte kein Motiv, kennt sein Opfer nicht und behauptet, sich nicht an die Tatzeit erinnern zu können. Es ist ein Mysterium. Dann die Auflösung: Der Mörder stand unter Hypnose. Er wollte das Opfer gar nicht töten, sondern hat nur den Willen des Hypnotiseurs erfüllt.
Das Szenario weckt eine morbide Faszination an der Hypnose. Es überrascht Sie aber hoffentlich nicht allzu sehr, wenn wir Ihnen sagen: So funktioniert das nicht. Im echten Leben würde so etwas nie passieren – das könnte es gar nicht.
Alles, was die Hypnose ist, ist eine Strategie, einen veränderten Bewusstseinszustand hervorzurufen. Das mag auf Anhieb ominös klingen, aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Der angestrebte veränderte Bewusstseinszustand ist die Trance. Wenn Sie in der Trance sind, sind Sie aber keinesfalls willens- oder bewusstlos.
Erst einmal können Sie überhaupt nicht gegen Ihren Willen hypnotisiert werden. Es ist Arbeit, in die Trance einzutreten – Arbeit, die Sie tun und bei der Ihr Hypnosetherapeut Sie lediglich unterstützt. Die Trance selbst ist wie der Moment kurz bevor Sie einschlafen: Sie fühlen sich sehr ruhig, sind aber bei vollem Bewusstsein und können selbstverständlich Ihre eigenen Handlungen kontrollieren.
Einige Hypnosetherapeuten verwenden heute noch die direktive Methode und geben Ihnen Suggestionen, denen Sie folgen können. Das Stichwort hier ist „können“: Sie müssen sich wirklich darauf einlassen, um die Suggestionen annehmen zu können. Selbst für Patienten, die dies wirklich wollen, kann es schwierig sein, Suggestionen zu verinnerlichen. Aus diesem Grund wandten sich auch frühe Psychotherapeuten wie Siegmund Freud damals von der Methode ab.
In der häufigeren permissiven Methode leitet Ihr Hypnosetherapeut Sie nur dabei, zu Ihren eigenen Schlüssen zu kommen. Er wird lediglich eingreifen, wenn Sie wieder in negative Glaubenssätze rutschen, die Ihnen schaden könnten. Darüber hinweg entscheiden Sie in der Trance, wo es hingeht.
Zusammengefasst: Die Hypnose ist keine Waffe, die gegen Sie verwendet werden wird.
Wichtig ist es allerdings auch, zu betonen, dass die Hypnose kein Wunderheilmittel ist. Allzu oft lassen die hehren Versprechen einzelner Hypnosetherapeuten den Ruf der Hypnose in aller Augen sinken. Die Hypnosetherapie wird Ihren Krebs nicht heilen und sie wird auch nicht dafür sorgen, dass Sie über Nacht alles unerwünschte Übergewicht verlieren.
Wirkliche Änderungen kann die Hypnose nur in Ihrer Psyche bewirken. Das bedeutet, dass sie verwendet werden kann, um psychosomatische Krankheiten zu behandeln. Leiden Sie beispielsweise unter Stress und haben deshalb einen hohen Bluthochdruck, dann sollte sich dieser im Anschluss an eine erfolgreiche Behandlung wieder senken.
Es ist jedoch immer wichtig, dass Sie erst von Ihrem Hausarzt überprüfen lassen, ob Ihre Symptome nicht vielleicht körperliche Gründe haben. Ein hoher Bluthochdruck kann auch von einem Hormonungleichgewicht ausgelöst werden – und dieses muss schulmedizinisch behandelt werden. Gehen Sie nicht früh genug zum Arzt, kann dies unangenehme Folgen für Sie haben. Betrachten Sie daher Hypnosetherapeuten, die verächtlich von der Schulmedizin reden, mit Vorsicht.
Hypnoseinstitut Bremen
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